Wetterfühligkeit beim Pferd

Momentan spielt das Wetter wieder verrückt. Temperaturunterschiede von 20 Grad sind längst keine Seltenheit mehr. Vor allem Pferde reagieren auf die Wetterumschwünge mit Kreislaufproblemen, Kotwasser, angelaufenen Beinen oder sogar Koliken. Das Wetter kann man leider nicht beeinflussen, aber es gibt eine Reihe anderer Faktoren, die das Risiko von Folgen der Wetterfühligkeit bei Pferden vermindern können.

 

Die Gründe für die Beschwerden bei Temperaturschwankungen sind meist multifaktoriell. Bei wetterfühligen Pferden reagiert das unwillkürliche Nervensystem, welches für die Blutzirkulation, Verdauung und auch Atmung zuständig ist, auf Temperaturunterschiede. Während ein gesunder Organismus sich schnell an die veränderten äußeren „Reize“ anpasst, reagieren vor allem ältere, stoffwechselbelastete oder bereits angeschlagene Tiere auf Wetterumschwünge.

 

Dank der Thermoregulation reagiert der Körper auf die Temperaturschwankungen mit unterschiedlichen Anpassungsmechanismen. So ziehen sich z. B. bei Kälte die Blutgefäße zusammen, damit das Blut zu den lebensnotwendigen Organen geleitet werden kann. Während bei Wärme genau das Gegenteil passiert, sich nämlich die Gefäße erweitern. Bei sehr plötzlichen Wetterumschwüngen muss sich der Körper deshalb schnell an die neue Situation anpassen. Ist das nicht der Fall, können wetterbedingte Kreislaufprobleme, Leistungsabfall oder Störungen im Stoffwechsel-/und Verdauungssystem auftreten.

 

Warum manche Pferde mehr auf die Wetterschwankungen reagieren, als andere hängt teilweise auch von den Haltungsbedingungen ab. Wild lebende Pferde sind jeder Witterung schutzlos ausgesetzt und können sich extremen Witterungsverhältnissen gut anpassen. Sofortiges Eindecken bei minimaler Kälte sorgt dafür, dass dem Pferdeorganismus die Möglichkeit genommen wird, sich auf Kälte oder Wärme einzustellen. Darunter leidet die Fähigkeit zur selbstständigen Thermoregulation. Als Folge reagieren die Pferde immer sensibler auf Umweltveränderungen. Unter bestimmten Umständen kann es jedoch auch notwendig sein, ein Pferd einzudecken. Zum Beispiel profitieren ältere Pferde, die an Arthrose oder Muskelerkrankungen leiden, häufig im Winter von einer Decke, um einem weiteren Temperaturverlust zu vermeiden. Auch bei Sportpferden, die im Winter trainiert werden, kann es notwendig sein, das Pferd einzudecken. Wichtig ist nur, dass sich jeder Pferdehalter der Wirkung und den Konsequenzen des Eindeckens bewusst wird und individuell für sein Tier entscheidet.

 

Der Zustand der Schleimhäute im Maul gibt Aufschluss über mögliche Kreislaufprobleme. Die Schleimhaut sollte rosa, glatt und glänzend feucht sein. Veränderungen in der Farbe (rötlich, weißlich oder gelblich) können auf verschiedene Krankheitszustände hindeuten und sollten fachmännisch abgeklärt werden. Die kapilläre Füllungszeit (d. h. wie schnell ein Gewebe wieder gut durchblutet wird) zeigt an, ob Blutzirkulationsstörungen vorliegen. Dazu drückt man den Finger kurz in die Maulschleimhaut oberhalb der Schneidezähne und beobachtet, wie lange es dauert, bis die ursprüngliche Farbe zurück kehrt. Normal sollte es nicht länger als 3 Sekunden dauern.

  

Durchblutungsfördernde und gefäßerweiternde Kräuter wie Weißdorn, Ginkgo oder Brennnessel, aber auch Vitalpilze wie der Reishi können Ihrem Pferd helfen, gut durch wechselhafte Wetterperioden zu kommen. Achten Sie stets darauf, dass Ihr Tier auch mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist. Fehlen diese über längere Zeit, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sein. Bei der Erstellung eines geeigneten Therapiekonzeptes Ihres Pferdes sprechen Sie mich gerne direkt an.

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